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" Dialog zwischen Zivilisationen"
zu Herkunft, Ankunft, Zukunft von MigrantInnen
im Rahmen der Projektreihe
insan...mensch - Kofferinstallationen


"Wie alles begann":

2008 hat der Kulturladen und die Medienwerkstatt damit begonnen auf Initiative von Jan Jordaan vom Department of Fine Art an der Durban University of Technologie, die deutsche Internetpräsenz vom Art for Humanity aufzubauen (www.afh.org.za). Auf unserer Seite www.artforhumanity.de, finden sich Ausstellungen und Performances in Bremen zum Thema Menschenrechte und eine Reihe von Links u.a. zu Seiten in Südafrika.
Unter der Leitung von Jan Jordaan fand 2008 ein Workshop zu "Art for Humanity" im Kulturladen statt, zu dem am letzten Tag auch Shelly Gielink von der E. Thekwini Municipality und die Direktorin Nise Malange vom BAT-Center in Durban hinzukamen.
(V. Zimmermann und Cl. Joecke hatten im Mai 2008 bereits die Möglichkeit das BAT-Center kennenzulernen.)
Als Folge des o.a. Workshops und auf Anfrage der Senatskanzlei fand der Besuch von Vera Zimmermann und Claudius Joecke vom 21.09.09 bis 02.10.09 als VertreterInnen Bremens beim Festival "Celebrate Durban" mit einem Workshop zum Thema "Herkunft, Ankunft Zukunft" in Form von Kofferinstallationen statt. Dort wurde mit 11 Flüchtlingen (aus Kongo, Ruanda, Burundi und Tansania) begonnen, Kofferinstallationen zu erstellen, die im März 2010 zusammen mit 11 Koffern aus Huchting in der Durban Art Gallery ausgestellt werden sollen.


Aus dem “Art For Humanity Newsletter Dezember 2009”

Suitcase workshop comes to Durban

Refugees are often looked down upon and mistreated, thus in accordance with the Celebrate Durban events and in an joint effort to curb such stereotypes and advocate their human rights and issues, Art For Humanity (AFH) based at the Durban University of Technology’s (DUT) City Campus, the eThekwini Municipality and Kulturladen Huchting, a culture –based organisation in Bremen, Germany hosted The Suitcase Installation Workshop from the 22th of September – 6th of November 2009. The workshop focused on refugees in the Durban area, who spoke of their experiences and origins. Suitcase installations, which were created under the direction of artists, emphasised the cultural background, characteristics and individual strength of the refugees. Each suitcase was designed with objects which are connected with the personal history of each refugee. The workshop aimed at integrating refugees into the South African cultural environment without denying the refugees their own cultures.

The workshop was lead by two facilitators from Germany, “Suitcase Workshop” Initiators and art directors; Vera Zimmermann and Claudius Joecke (both educationalists of culture at Kulturladen Huchting) who are renowned for their use of art as a form of therapy to work through human rights issues.
“This project has given the refugees ample opportunity to showcase their selves in a rather creative way, I am very grateful to the eThekwini municipality for affording us an opportunity to interact with such talented people,” said Zimmermann.

Kulturladen Huchting is a German based organisation that uses music, dance, theatre, video and visual arts projects to enlighten the public around cultural issues and barriers. The ‘suitcase’ project was one of the projects that dealt successfully with refugees in Bremen, and was positively received in Durban, as a way to advocate human rights after the shocking aftermath of xenophobia.

The 11 refugee participants ranged from countries such as; the Democratic Republic of Congo, Rwanda, Tanzania, and Burundi, and were supplied with art material, and guidelines as to the production of their suitcase installations. The project instructed refugees to participate by gathering memorabilia that reminded them of ‘home’ which were organised in an artistic fashion and put into suitcases. The memorabilia in the suitcases allowed the migrants to voice their feelings about parts of their culture that had been lost and parts they had managed to retain, as they were integrated into the South African society.

“I love my home country, but because of the war and conflict I was left no option but to run away in fear of my life. This project has been a wonderful experience for me, as I was able to express my thoughts and feelings about being in a foreign country, and hope that South Africans realise that it’s not easy for us as refugees. I also cannot wait for my work to be exhibited,”
said Jacky Kabidu, a refugee from the DRC.

 

Teil des Besuchs waren auch Stelzenperformances...

...zum Thema Auswanderung / Wanderungsbewegungen über die Jahrhunderte und Kontinente hinweg, bei der zentralen Parade des Festivals.
Ab dem 21. März 2010 ist als Höhepunkt des Kulturaustauschs die Zusammenführung der Ausstellungsaktivitäten und Performances im Rahmen der Conference Exhebition "Dialogue among civilisations" geplant. Ergebnisse der Bremer "insan...mensch Kofferinstallationen" und des Workshops im September 2009 in Durban könnten dann mit Performanceelementen von 8 SpielerInnen der StelzenSippe aus Bremen (sind teilweise identisch mit den "KoffergestalterInnen") und TeilnehmerInnen / SpielerInnen aus Durban zu einem Ausstellungs- und Performancehöhepunkt zusammengeführt werden. Die Themen der Ausstellung und der Performance stärken und ergänzen sich gegenseitig:
Ein- und Auswanderung über Jahrhunderte und Kontinente hinweg:

Ein Dialog zwischen Zivilisationen!

Zu diesem Zweck sollen ab ca. 15.03.2010 die Mitglieder der "StelzenSippe" die TeilnehmerInnen aus Durban im Stelzenlaufen anleiten.
Die AnleiterInnen der StelzenSippe haben wie die Flüchlinge aus Durban selbst auch Koffer gestaltet und so findet auch auf dieser Ebene ein intensiver Dialog zwischen den Bremer MigrantInnen und den Flüchtlingen in Durban statt.


Kofferinstallationen mit Flüchtlingen in Südafrika zu
ihrer Herkunft, Ankunft und Zukunft

Der Fokus dieses Projektes lag auf den Migrantinnen und Migranten, die als Flüchtlinge in Durban leben und hier Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit (Xenophobia) erfahren.

Menschen aus anderen Herkunftsländern erzählen von ihrem kulturellen Hintergrund, mit dem sie Durban bereichern, indem sie ihre Sicht und Erfahrung beisteuern. Sie erzählen darüber hinaus von ihrer Ankunft und ihrer Zukunft in Durban.

Wahrgenommen werden MigrantInnen in Durban in erster Linie mit ihren Schwächen und Auffälligkeiten (und einem "falschen" Paß) als mit ihren Stärken. In diesem Projekt sollte mit den Kofferinstallationen, die unter künstlerischer Anleitung entstanden, der kulturelle Hintergrund als vorzeigbare Besonderheit und individuelle Stärke herausgestellt werden.

Mit Gegenständen, die sich mit der persönlichen Geschichte die MigrantInnen verknüpfen und die auf das Herkunftsland verweisen, wurden die Koffer von innen und außen gestaltet.

Die portraitierten MigrantInnen beziehen in den Kofferinstallationen zu folgenden Fragen Stellung:

  • Was bedeutet es für mich als MigrantIn aus dem Kongo, aus Ruanda, aus Burundi etc. hier in Durban zu leben?
  • Was habe ich aus meiner Kultur hier in meinem Alltag in Durban gerettet?
  • Was konnte ich nicht aus meiner Kultur herüber retten?
  • Wie ist mein Ankommen in Durban geglückt?
  • Wie wünsche ich mir meine Zukunft - will ich zurück in meine Heimat oder möchte ich in Durban bleiben?

Die Auseinandersetzung mit diesen Fragestellungen leitete die Gestaltungsüberlegungen und den künstlerischen Prozess.

Ein weiterer Schwerpunkt der gestalteten Koffer sind Klanginstallationen in Form von Audioportraits. Es handelte sich hierbei um einen "Kurzsteckbrief" in dem die Beteiligten ihren Namen, ihren Herkunftsort, ihren Beruf und die oft vielen Sprachen, derer sie mächtig sind, in ihrer Muttersprache benannten. Anschließend übersetzten sie sich selbst auf Englisch.
Bei einigen bestand das Audioportrait außerdem aus einem Kurzgedicht zum Thema Heimat, aus einem Lied, das von Ihnen mit Heimat assoziiert wird, oder sie beschreiben, was sie aus welchem Grund in die Koffer eingebracht hatten.
Eine Musik, die sich für sie mit Heimat verbindet, werden in die Klanginstallation eingefügt.

 

Während des von Vera Zimmermann und Claudius Joecke geleiteten Workshops arbeiteten sowohl Kunst- als auch JournalismusstudentInnen der Durban University of Technology - mit, um die begonnenen Arbeiten an den Kofferinstallationen zu Ende zu führen.

Im März 2010 sollen diese 11 Kofferinstallationen dann zusammen mit 11 Kofferinstallationen, die im Kulturladen Huchting in Bremen zum gleichem Thema mit Migrantinnen hergestellt wurden, in der Durban Art Gallery bei der Conference Exhibition "Dialogue among Civilisations" ausgestellt werden.

Von jeder / jedem TeilnehmerIn wurden Audioaufnahmen zu ihren / seinen Gedanken zu Herkunft, Ankunft und Zukunft erstellt.


Zur Durchführung der Stelzenworkshops mit Flüchtlingen in Durban sind bereits Vorbereitungen angelaufen: Technische Zeichnungen und Fotos der Aluminiumstelzen der "StelzenSippe" sind nach Durban - zum Zweck des Nachbaus- geschickt worden, so dass in der zweiten Märzhälfte der Workshop mit den Flüchtlingen stattfinden kann.

Unter der küstlerischen Leitung von Vera Zimmermann und Claudius Joecke soll dann mit Huchtinger MigrantInnen und den Flüchtlingen in Durban gemeinsam an Stelzenperformances gearbeitet werden, die im Rahmen der Konferenz und der Ausstellung an mehreren Tagen präsentiert werden sollen.